B2B- und B2C-Sektor weisen einige Besonderheiten und Unterschiede auf, die sich nicht allein auf...
Wie oft ist die E-Mail schon totgesagt worden? Doch tatsächlich werden laut statista täglich weltweit über 215 Milliarden E-Mails versendet und empfangen. So altbacken E-Mails im Social-Media-Zeitalter erscheinen: Vor allem im Zusammenhang mit Inbound Marketing und Marketingautomatisierung sind sie alles andere als angestaubt. Wir zeigen, was erfolgreiche Newsletter ausmacht – und stellen fünf Beispiele von E-Mail-Kampagnen aus dem B2B-Umfeld vor.
E-Mails sind vor allem auch deshalb nach wie vor erfolgreich, weil sie Kunden so stark binden wie fast kein anderes Marketing-Instrument. Wer emotional mit einem Unternehmen verbandelt ist, der kauft auch gerne dort und bleibt dem Unternehmen eher treu.
Was ist das Besondere bei E-Mail-Kampagnen im B2B-Bereich?
Grundsätzlich sind E-Mail-Kampagnen im B2B-Umfeld anders zu konzeptionieren als im Consumer-Segment. So ist der Customer Lifetime Value viel höher, aber auch der Verkaufsprozess viel länger, da der Unternehmenskunde meist mehr Zeit für die Entscheidung braucht. Im Zusammenhang mit der Buyers Journey ist es für Lead Nurturing und automatisierte Kampagnen deshalb besonders wichtig, dass in der richtigen Phase der richtige Content geliefert wird. Klar ist: B2B E-Mail-Marketing ist aufgrund der genannten Aspekte eher informierend als direkt verkaufend. Der Kanal kann je nach Zielsetzung flexibel eingesetzt werden – etwa für die Vermittlung von Informationen, für die Stärkung der unterschiedlichen Vertriebswege oder für die Lead-Generierung.
Sechs spannende Fakten zum E-Mail-Marketing
1. Personalisierung wird überschätztAuch wenn es Sie vielleicht überrascht: Laut einer Studie der Temple's Fox School of Business ist die Personalisierung von E-Mails mittlerweile eher ein Nachteil als ein Vorteil. Der Grund: Die Zahl von personalisierten Phishing-Mails steigt. Insbesondere Neukunden, die sich noch nicht in einen Verteiler eingetragen haben, sind misstrauisch und reagieren daher eher negativ auf die persönliche Ansprache. Besser: Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die auf den User zugeschnitten sind.
2. Die Betreffzeile sollte es in sich habenÜblicherweise sollte die Betreffzeile 60 bis 70 Zeichen enthalten, so heißt es jedenfalls oft in Ratgebern und Studien zum Thema. Fakt ist, dass die Betreffzeile bei den unterschiedlichen Endgeräten ab einer bestimmten Länge abgeschnitten wird. Am kürzesten ist die Länge bei Android-Systemen, die nicht mehr als 30 Zeichen anzeigen. Im Umkehrschluss heißt das zwar nicht, dass Betreffzeilen keinesfalls länger sein dürfen, aber auf jeden Fall sollte das Wichtigste am Anfang stehen.
3. Der perfekte AugenblickIm B2B-Bereich kann es günstiger sein, Mails unter der Woche und tagsüber zu versenden. Aber auch die Strategie, E-Mails am frühen Morgen, am Abend oder am Wochenende zu verschicken, zeigt laut einigen Studien gute Erfolge. Der Grund: ein geringes E-Mail-Aufkommen und damit höhere Chancen, aufzufallen. Tipp: Probieren Sie in A/B-Tests aus, wann Sie die besten Öffnungsquoten erreichen.
4. Seien Sie großzügig mit FreebiesWer liebt es nicht, relevante Inhalte kostenlos zu erhalten? Kein Wunder, dass Freebies so gut ankommen, wie gleich mehrere Untersuchungen zeigen. Seien Sie also erfinderisch und kreieren Sie kostenlose Templates, Bilder, Tools oder E-Books.
5. Ziehen Sie E-Mails den sozialen Netzwerken vorE-Mails erzielen nach wie vor die höchsten Konversionsraten. Insbesondere führt der Facebook Algorithmus dazu, dass nur sechs Prozent der Fanbase einen Post zu Gesicht bekommen. Bei Twitter sollen es nur zwei Prozent sein, zeigt eine aktuelle Untersuchung von Mailmunch. Die Konversionsrate im E-Mail-Marketing liegt danach bei 21,73 Prozent. Noch Fragen?
6. E-Mails für Smartphones und Tablets optimierenLaut der Studie „Digitale Kundenkommunikation in Deutschland 2016“ von Mapp Digital setzen mittlerweile 91 Prozent der Unternehmen auf mobil-optimierte E-Mails im responsiven Design. So werden Klick- und Öffnungsraten von E-Mails noch einmal plattformunabhängig gesteigert. Tipp: Große Schriften nutzen und den Call-to-Action auffallend platzieren!
5 gute Mailing Beispiele von E-Mail-Kampagnen im B2B-Bereich
Es ist gar nicht so leicht, Beispiele für gutes E-Mail-Marketing zu finden. Das liegt daran, dass Newsletter nicht einfach im WWW zu recherchieren sind. Wir stellen Ihnen trotzdem fünf starke Mailing Beispiele aus dem B2B-Bereich der IT-Branche vor.
E-Mail-Marketing Beispiel CeBIT:
Die CeBIT setzt sowohl beim regelmäßig verschickten Newsletter als auch bei Einzelaktionen, wie zum Beispiel dem Ticketverkauf, auf ein modernes, dynamisches und teilweise sogar experimentelles Design. Damit unterscheiden sich die E-Mails stark von der Konkurrenz. Sie fallen auf, wie zum Beispiel das aus dem Raster fallende Layout zur Ticket-Promotion. Hervorzuheben ist auch die ansprechende und immer überraschende Bildauswahl. Klare CTAs verführen zum Klicken.
E-Mail-Marketing Beispiel Adobe:
(Quelle: www.emailmarketingblog.de)
Adobe wirbt mit E-Mails für das Produkt Creative Cloud für Teams. Besonders: der klare Aufbau, die Konzentration auf nur ein Thema und der präsente Einsatz von Videos. Auch gut: auffallende Call-to-Actions.
E-Mail-Marketing Beispiel HP:
(Quelle: www.emailmarketingblog.de)
HP Connected begrüßt neue User mit einer Welcome-E-Mail. Dabei werden die Produktvorteile, unterstützt durch Icons, noch einmal besonders anschaulich dargestellt. Neben dem hervorstechenden Call-to-Action, der direkt zur Produktanwendung führt, fällt vor allem der besonders groß gestaltete Support-Teaser auf.
E-Mail-Marketing Beispiel Hootsuite:
Hootsuite schickt eine gut strukturierte Begrüßungs-E-Mail raus, die die vier USPs – auch gestalterisch – hervorhebt. Gleichzeitig werden mehrere Support-Optionen angeboten.
E-Mail-Marketing Beispiel Salesforce:
Man sieht es auf den ersten Blick: Der Salesforce-Newsletter ist anders. Zum einen nutzt er eine ganz eigene Bildsprache, die an Mangas erinnert. Außerdem ist er klar strukturiert, was durch die Nutzung von Icons pro Thema unterstützt wird, und ist nicht überladen. Besonders ist auch, dass keine Produkte verkauft, sondern ausschließlich Mehrwert-Themen geliefert werden – von einem Report über ein klassisches Fachthema bis zu spannenden Praxistipps. Der Salesforce-Newsletter ist ein Paradebeispiel dafür, wie E-Mail-Marketing im B2B-Bereich aussehen kann.
Fazit
Für B2B-Mailings gilt: Hit or miss! Wenn das E-Mail-Marketing nicht gut umgesetzt wird, dann sollten Sie es lieber gleich lassen. Wichtig: Setzen Sie sich für Ihre unterschiedlichen E-Mail-Kampagnen Ziele, definieren Sie die Zielgruppe sorgfältig und entwickeln Sie dann die entsprechende Mailing-Strategie. Das Wichtigste aber ist, dass Sie wirklich nur Newsletter mit Mehrwert erstellen, die mit einer attraktiven Betreffzeile Interesse wecken.
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