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So starten Sie als B2B-Unternehmen einen Twitterchat

3 mins read

Ein regelmäßiger Chat via Twitter unterstützt B2B-Unternehmen, sich zu positionieren sowie mit Influencern und Kunden im Dialog zu bleiben. Ausgewählte Themen erhöhen die Anzahl relevanter Follower und die Ergebnisse lassen sich sehr gut für die Kommunikation auf anderen Kanälen nutzen. Unser Blogpost gibt hilfreiche Tipps zur Planung, Durchführung, Moderation und Nachbereitung eines Twittertalks.

Bei einem Twitterchat oder Twittertalk wird ein Thema öffentlich mit anderen Twitterern diskutiert. Das kann einmalig oder sich regelmäßig wiederholend passieren. Auch wenn Sie in Ihrem Unternehmen noch nie einen Twitterchat initiiert haben – von dieser direkten Art der Auseinandersetzung über ein Fachthema profitieren Sie auch im B2B-Bereich.

Eine erfolgreiche Twitterchat-Community trägt sehr gut dazu bei, die Teilnehmer zu loyalen Befürwortern Ihrer Marke zu machen. Sie erhöhen damit nicht nur die Anzahl Ihrer Follower, Sie regen zudem wertvolle Gespräche an und erhalten wichtiges Feedback.

Den Twitterchat für die Content-Strategie nutzen

Öffentliche Diskussionen bieten sich jedoch nicht nur für allgemeine Themen, Messen, Events und Interviews an. Twitterchats lassen sich von jedem Unternehmen im Rahmen der Social Media Strategie für ihre Content Marketing und für ihre damit verbundenen Ziele nutzen, wie:

  • Die Content-Strategie erweitern
  • Für das Unternehmen relevante Themen besetzen (Agenda-Setting)
  • Mit Influencern in Kontakt treten
  • Die Community ausbauen
  • Beziehungen aufbauen und stärken
  • Die Engagement-Rate steigern
  • Neue Kunden gewinnen

Wichtige Fragen im Vorfeld sind: Welche Ziele möchten Sie mit einem Twitterchat erreichen? Und: Können Sie diese Ziele mit einem Twittertalk überhaupt erreichen?

Den eigenen Twitterchat vorbereiten

Wenn Sie mit Twitterchats bisher nicht vertraut sind, eignet sich die eigene Teilnahme an einem Chat sehr gut, um erst einmal genügend Erfahrungen zu sammeln. Sind Sie für ein B2B-Unternehmen tätig, suchen Sie sich einen ähnlichen Themenbereich aus. Im Twitterchat-Kalender finden Sie einen Überblick zu Themen, zu denen regelmäßig getwittert wird. Hier können Sie sich nicht nur informieren, sondern später auch kostenlos den eigenen Twitterchat eintragen. Der Kalender wird allerdings derzeit wenig von deutschen Unternehmen genutzt.

Sobald Sie genügend Erfahrung gesammelt haben, könnten Sie nun einen eigenen Twitterchat starten. Um aktiv zu werden, gehen Sie in folgenden Schritten vor:

1. Wissen, was Sie wollen: Ziele bestimmen

Sie haben sich für einen Twitterchat entschlossen. Bestimmen Sie als erstes, wie Ihre Ziele in die Twitter- und Content Marketing Strategie eingebunden werden sollen. Legen Sie zugleich fest, wie nach dem Twitterchat der Erfolg zu messen ist, zum Beispiel mit Kennzahlen (KPIs). Als Kennzahlen (KPIs) eignen sich:

  • Anzahl der Teilnehmer
  • Follower-Zuwachs auf Twitter
  • Trend im Community-Wachstum
  • Links auf eine verbundene Landingpage/Blog
  • Erwähnungen und Aufrufe

2. Basisarbeit: #-Recherche

Der Puls eines Twitterchats ist zweifelsohne das Hashtag. Es muss eingängig und kurz sein. Außerdem sollte es nicht bereits anderweitig genutzt werden.

Eine sorgfältige Recherche ist daher empfehlenswert, auch über weitere Social-Media-Plattformen wie Facebook, Google+ und Instagram, in denen mit Hashtags gearbeitet wird. Darüber hinaus können Google Alerts und auch die verschiedenen Monitoring-Tools genutzt werden.

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3. VIPs einladen: Influencer und Interessenten identifizieren

Der Twitterchat bietet Unternehmen eine gute Möglichkeit, ihre Influencer-Basis zu erweitern. Recherchieren Sie deshalb nicht nur nach einem Begriff, sondern nach angrenzenden Begriffen und Interessenfeldern zu Ihrem Thema.

Ritetag ist ein gutes Tool, um ein Leitthema und sein Umfeld inklusive der führenden Influencer, zu recherchieren. Auch Talkwalker oder Meltwater bieten eine gute Unterstützung bei der Recherche. Laden Sie die identifizierten Influencer später persönlich über Twitter zum Chat ein.

Ritetag_Contentmarketing.png

4. Organisation ist alles: Zeitrahmen, Thema und Regeln festlegen

Legen Sie eine Zeit für den Twitterchat fest, zu dem ihre Zielgruppe verfügbar ist. Achten Sie darauf, dass zu gleicher Zeit kein anderer regelmäßiger ähnlicher Chat stattfindet. Der Chat sollte nicht länger als eine Stunde dauern. Das entspricht vier bis fünf Fragen mit rund 10 Minuten Beantwortungszeit, An- und Abmoderation inklusive.

Wichtige Regel, um ein wenig Ordnung im Chat zu schaffen: Die Fragen werden zum Beispiel mit F1, F2, F3…und die jeweiligen Antworten mit A1, A2, A3… gekennzeichnet, immer in Verbindung mit dem definierten Twitterchat-Hashtag. So lassen sich im Chat und auch später in der Dokumentation die Fragen und Antworten eindeutig zuweisen.

Den kompletten Ablauf eines Twittertalks halten Sie am besten auf einer Landingpage fest. Bereiten Sie darauf den Chat, das Thema, die Fragen und die Regeln vor. Diese Seite lässt sich dann als zentrale Seite für den Chat auch vorab als Link in den Einladungen und Ankündigungen kommunizieren. Meltwater organisiert beispielsweise seine wöchentlichen Chats mit dieser Methode.

5. Viel trommeln hilft viel: die Einladung zum Twitterchat

Auch beim Twitterchat kommen die Teilnehmer nicht von alleine. Der Chat ist daher vorher bekannt zu machen. Beschränken Sie sich dabei nicht nur auf Twitter. Nutzen Sie zusätzlich auch andere Social-Media-Kanäle auf der Website und im Blog. Wer erst wenige Follower hat, kann mit gesponserten Einladungs-Tweets die Reichweite deutlich erhöhen.

Ihre ausgewählten Influencer laden Sie kurzfristig auf Twitter (mit @twittername) zum gemeinsamen Chatten und dem #-Thema ein. Das garantiert eine hohe Aufmerksamkeit und wird im Gegensatz zu einer direkten Nachricht auf Twitter nicht als Spam gewertet.

Meltwater DACH bestätigt, dass die regelmäßigen Chats und die direkten Einladungen über Twitter zu einer sehr guten Conversion-Rate führen. Berücksichtigen Sie bei der Einladung auch Sprache und Zeitzonen.

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6. Alle Bälle oben halten: Moderation eines Twitterchats

Twitterchat-_Tipps_fr_Moderatoren3.pngAls Moderator eines Chats haben Sie alle Hände voll zu tun. Eine gute Vorbereitung sorgt dafür, sich besser auf die Moderation konzentrieren zu können. Zuhören und twittern ist schließlich Multitasking genug. So sollten alle Tweets zur Begrüßung, Intro, Orga und Abmoderation vorbereitet sein. Ebenso die Fragestellungen, mögliche Antworten und Kontroversen. So halten Sie das Thema auch dann interessant, wenn die Twitter-Gemeinde mal nicht so mitziehen sollte.

Tipp: Es ist gut, während der Moderation zwei Bildschirme zu nutzen. So haben Sie auf einem Bildschirm das Monitoring im Blick und auf dem anderen die Notizen griffbereit.

Hilfreich ist zudem die Einrichtung über Hootsuite. Hier lassen sich nach dem oben genannten Muster das Hashtag "#..." in Verbindung mit den Fragen/Antworten F1#..., A1#... in Spalten übersichtlich darstellen und leichter verfolgen.

7. Oft vergessen: die Nachbereitung

Der Twitterchat sollte nicht nur im Twitter-Universum bleiben. Vor allem, wenn aktuelle Themen, neue Aspekte oder polarisierende Meinungen geäußert wurden, lohnt sich eine Aufbereitung. Schnell und einfach lässt sich das mit Storify bewerkstelligen. Zum Nachlesen hier ein Twittertalk-Storify zum Thema Content Marketing. Der Link lässt sich dann nochmal über die unterschiedlichen Kanäle teilen.

Auch die Twitteratis – Twitter-Nutzer, die im Storify erwähnt werden – teilen das gerne mit ihren Followern. Damit lässt sich ein guter Multiplikator-Effekt erzielen. Die Diskussionsergebnisse können aber auch im Blog zusammengefasst werden, zum Beispiel bei Meltwater.

Fazit

Auch wenn Twitterchats im B2B-Bereich keinen hohen Bekanntheitsgrad haben, sind sie dennoch eine spannende Chance zur Erweiterung Ihrer Twitter-Gemeinde. Außerdem bietet ein Twitterchat den direkten und einen innovativen Austausch mit Kunden, Geschäftspartnern und Influencern.

Sie erfahren nicht nur interessante Meinungen über Ihre Produkte oder Dienstleistungen, sondern gewinnen auch an Expertise. Nicht zuletzt positionieren Sie sich als Vorreiter in Sachen Social-Media-Marketing.

Bildquellen: Fotolia (c)ashcrimson329  (c)Alex White

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