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Unterstützen Sie Fakten anstatt Fake News

Der plötzliche und unerwartete Krieg in Europa berührt uns alle und macht uns betroffen. Erst hat die Pandemie fast all unsere sozialen Kontakte in den Online-Bereich verdrängt, jetzt verbreiten genau diese Kanäle tagtäglich grauenvolle Inhalte und pures Leid. Jeder von uns möchte irgendetwas tun, um zu helfen.

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In einer globalen Krise gibt es immer jemanden, der von der Verbreitung von Angst oder Falschinformationen profitiert. Propaganda, Indoktrination, Fehl- und Desinformation, Social Engineering und kriminelle Aktivitäten sind in unseren täglichen Kommunikationskanälen allgegenwärtig. Bots greifen im Sekundentakt rücksichtslos sogenannte intelligente Algorithmen an. Dies ist die Definition eines miesen Geschäfts, bei dem aber niemand ein Gewinner ist.

Es ist ratsam, sich beim Medienkonsum nicht zu sehr
auf die eigenen Fähigkeiten und Erfahrungen zu verlassen, denn falsche Informationen und ihre Herkunft sind nicht so einfach zu identifizieren.


Das Nieman Lab, das mit der Nieman Foundation der Harvard University zusammenarbeitet, hat einen wissenschaftlichen Artikel über die Eindämmung der Verbreitung von Fake News während der COVID-19-Pandemie publiziert. Die Botschaft ist tröstlich: Die effektivste Methode, offensichtlich falsche Informationen zu stoppen, ist tatsächlich – einfach mal nichts zu tun. Mit anderen Worten: Teilen Sie keine Inhalte, denen Sie nicht vertrauen können. Leiten Sie keinen Datenverkehr aus einer gefälschten Quelle weiter. Wenn nötig, machen Sie zum Beweis einen Screenshot. Und melden Sie jeden unangemessenen Inhalt.

In den sozialen Medien ist es oft bequem, der Wut einfach freien Lauf zu lassen, Fehler hervorzuheben und nach Bestätigungen für eigene Ansichten zu suchen. Aber jetzt ist es an der Zeit, die Strategie zu ändern. Und dabei sollten Sie darauf achten, dass Ihre eigenen Ressourcen nicht durch das Lesen permanent negativer Nachrichten ausgelaugt werden. Doomscrolling, also eine ständige Schwarzmalerei, kann Ihnen wirklich schaden – wenn Sie es zulassen.

Versuchen Sie stattdessen, sich darauf zu konzentrieren, täglich nur einige wenige zuverlässige Quellen zu verfolgen. Ich persönlich orientiere mich an dieser Liste des Nieman Lab. Wenn Sie ganz sicher sind, dass Informationen es wert sind, geteilt zu werden, geben Sie sie weiter. Leben Sie mit Kindern oder Teenagern zusammen, sollten Sie die Inhalte mit ihnen besprechen und gegebenenfalls schädliche Anwendungen von ihren Mobilgeräten entfernen. Spenden Sie Geld an große, vertrauenswürdige Organisationen.

Was kann Angst reduzieren? Im Jetzt zu leben und Gespräche zu führen! Das gilt nicht nur für Krisen, sondern auch für den Alltag: Richtige, wahrheitsgetreue Informationen sind wichtig, aber manchmal ist es auch besser, sich aus der nicht enden wollenden Nachrichtenflut einfach mal auszuklinken.