
Der Begriff Landingpage sagt schon alles: Landingpages sind Webseiten, auf denen User landen sollen – sie dienen sozusagen als Einflugschneisen zum Produkt oder zur Dienstleistung. Was ist der Unterschied zur Homepage, wie kann man eine Landingpage erstellen und wie sehen erfolgreiche Beispiele für Landingpages aus?
Übersicht
Was ist eine Landingpage?
Klein ist der Anspruch an eine Landing Page nicht: Sie sollen die richtigen Besucher auf die Website manövrieren. Richtig heißt in diesem Fall User, die dann optimalerweise Leads (siehe Lead Nurturing) und später Kunden werden.
Wie aber unterscheiden sich Landingpage und Website (Homepage) und was ist eine Landing Page eigentlich?
Schauen wir uns das mal im Detail an.
Eine Landingpage widmet sich ausschließlich einem Thema. Die Landingpage verfügt zumeist über keinerlei Navigation. So sollen Besucher nicht vom Ziel abgelenkt werden. Sie fragen sich jetzt, von welchem Ziel hier gesprochen wird? Leads zu generieren.
Zumeist gelangen die Besucher über eine Paid Kampagne (z.B. LinkedIn Text Ads)auf die Landingpage. Die Landingpage sollte perfekt zur Anzeige passen. Sie bietet eine Lösung für das Problem des Users und animiert diesen, mit dem Unternehmen in Kontakt zu treten.
Mit einer Landingpage generiert man Leads und steigert die Conversion Rate. Wenn es strategisch angegangen wird!
Eine Conversion kann dabei unterschiedlich aussehen:
- Userdaten für Newsletter, Werbesendungen etc. heruntergeladen
- Produkt oder Dienstleistung gekauft
- Beratungsgespräch angefragt
- Testzugang beantragt
- Umfragen beantwortet
- Produktkatalog angefragt
- Katalog angefordert
- Checkliste oder White Paper heruntergeladen
Wenn Sie wissen möchten, wie Sie auf einer Landingpage ein White Paper zur Leadgenerierung einsetzen können, empfehlen wir unseren Artikel White Paper.
Was sind die wesentlichen Elemente einer Landing Page?
Auch beim Aufbau einer Landingpage gibt es einige Unterschiede zur Homepage. Im Mittelpunkt steht die kurze und prägnante Beschreibung, welcher Nutzen geboten wird. Der User muss die Botschaft auf einen Blick erfassen können.
Ansprechende Fotos und eventuell auch kurze Anleitungen, gerne auch in Video-Form, unterfüttern den Konvertierungsprozess.
Je schneller und eingehender der User versteht, was das Ziel der Landingpage ist, desto größer ist die Chance, dass er konvertiert.
Der größte Unterschied zur Website aber ist, wie simpel und fokussiert die Landingpage gestaltet ist.
Simplicity überzeugt!
Das spiegelt sich auch im Layout wider. Hier ist das Motto eindeutig: weniger ist mehr. Nutzen Sie nur ausgewählte Designelemente. Der Text ist klar strukturiert und auf den Punkt gebracht.
Wenn Sie Links nutzen, dann konzentrieren Sie sich auf die wichtigsten. Je weniger Informationen von anderen Quellen zur Conversion gebraucht werden, desto besser.
Es reichen die Haupt-Headlines, die wichtigsten Features, Support-Content, auffallende Call-to-Actions, ein oder zwei Visuals und eventuell vertrauenswürdige Elemente wie Logos, Testimonials oder Prüfsiegel. Tipp: Dünnen Sie die User Journey auf das Relevanteste aus.
So erstellen Sie erfolgreiche Landingpages
Wir haben 15 Tipps zusammengetragen, die Sie dabei unterstützen, eine Landingpage zu konzipieren, mit der Sie erfolgreiche Lead-Generierung betreiben können. Bedenken Sie dabei aber, dass das Ziel einer jeden Landingpage individuell ist. Je nach individueller Zielsetzung haben die nachfolgend aufgeführten Tipps eine andere Relevanz:
- Ihr Layout muss zur Conversion einladen: Wenn sich der Nutzer auf Ihrer Site direkt wohlfühlt, ist er umso motivierter, zum Beispiel seine Kontaktdaten im Formular zu hinterlassen.
- Buyer Personas: Nutzen Sie Tools wie Google Analytics und finden Sie heraus, welche User sich hinsichtlich Alter, Geschlecht und Region auf Ihrer Website befinden. Schauen Sie sich auch an, auf welchen Seiten sich die User aufhalten und wie sie auf Ihrer Seite navigieren. Die gewonnen Informationen helfen Ihnen bei der Erstellung der Landingpage. Machen Sie hierbei nicht den Fehler, dass Sie mit Ihrer Landingpage alle User erreichen wollen. Überlegen Sie sich ganz genau, welche Ihrer Buyer Personas Sie mit Ihrer Landingpage erreichen wollen. Sprechen Sie Ihre Buyer Personas unbedingt individuell an!
- Headline: Erstellen Sie für Ihre Landingpage eine knackige und aussagekräftige Überschrift. Nutzen Sie Zahlen, sprechen Sie die User direkt an und geben Sie einen motivierenden Mehrwert. Hier mal ein paar gelungene Beispiele:
- "10 ultimative Tipps für eine Conversion optimierte Landingpage"
- "10 Experten-Tipps für Landingpages, die 2018 funktionieren"
- "5 Beispiele für eine außergewöhnlich erfolgreiche Landingpages"
- "Wie Du in 30 Tagen deine Conversion Rate steigerst"
- Above the Fold: Der Spruch "Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck" hat auch bei der Erstellung von Landingpages eine hohe Relevanz. Mit "Above the Fold" ist der Bereich einer Website gemeint, der beim öffnen einer Website erscheint, ohne das der User nach unten scrollen muss. Um eine maximale Anzahl an Usern auf der Landingpage zu halten, sollte auf diesen Bereich besonders viel Aufmerksam gelegt werden.
- Struktur: Erschlagen Sie Ihre User nicht mit reinem Fließtext! Nutzen Sie Absätze, Tabellen und Bullet Points. Das wirkt sich nicht nur positiv auf das Verhalten der User aus, sondern wird auch von den Suchmaschinen positiv honoriert.
- Video sells: Videos können innerhalb weniger Minuten auch komplizierte Produkte auf den Punkt erklären.
- Testimonials: Menschen orientieren sich gerne an den Empfehlungen von anderen Menschen. Durch den Einsatz von Testimonials können Websitebetreiber Glaubwürdigkeit erzeugen und dadurch die Conversion Rate steigern. Fragen Sie ausgewählte Kunden nach einem zwei bis drei Sätze langem Statement und integrieren Sie dieses zusammen mit einem aussagekräftigem Foto und unter Angabe des Namens in Ihre Landingpage. Testimonials schaffen vertrauen. Und Vertrauen sorgt für Conversions!
- Das A und O – auffallende Call-to-Action-Buttons: Es können auch gerne zwei oder drei pro Landingpage sein. Hauptsache sie werden nicht übersehen und passen zum Corporate Design der Website. Umso höher der CTA auf der Landingpage platziert ist, desto höher ist die Klickwahrscheinlichkeit. Der Text im CTA muss für den User gut lesbar sein. Nutzen Sie klare und vor allem keine abschreckenden CTAs. Der Text im CTA sollte möglichst kurz gehalten werden. Gute Beispiele: „Kostenlos anfordern“, „Unverbindliches Angebot einholen“ oder „Kostenfreier Download“. Wichtig ist, dass der CTA eine klare Handlungsaufforderung enthält! Die Performance von CTAs kann sich aufgrund der gewählten Farbe, des Textes, der Größe und der Platzierung auf der Landingpage erheblich voneinander unterscheiden. Daher ist der Einsatz von A/B-Tests zur Steigerung der Conversion Rate unbedingt zu empfehlen!
- Insights machen neugierig: Zeigen Sie ein Video Ihrer Büros oder Produktionsstätten oder Behind-the-Scene-Fotos.
- Halten Sie das Formular schlank: Es ist zu empfehlen, im Formular nicht zu viele persönliche Informationen abzufragen. Die Abfrage von zu vielen Informationen werden Besucher davon abhalten, das Kontaktformular auszufüllen. Das wirkt sich nachweislich negativ auf die Conversion Rate aus.
- Je schneller, desto besser: Achten Sie auf gute Ladezeiten Ihrer Landingpage. Baut sich Ihre Seite zu langsam auf, verlieren Ihre Besucher die Geduld und springen ab. Generell wirkt sich eine langsame Ladezeit negativ auf das Ranking der Landingpage aus.
- Mobile Optimierung: Der Website Traffic, der über Smartphones & Tablets generiert wird, ist in den letzten Jahren enorm angestiegen. Wurde in der Vergangenheit die Desktop-Version einer Website als Rankingfaktor herangezogen, wurde im September 2018 die Mobile-first-Indizierung für Websites auf aktiv gesetzt. Im Klartext bedeutet das, dass eine nicht mobile optimierte Website deutliche Rankingnachteile hat. Eine mobile Optimierung ist daher unabdingbar. Google empfiehlt die Umstellung auf ein responsives Webdesign.
- Tipp: Wenn Sie eine nicht mobile optimierte Landingpage haben und diese mit Google Adwords Kampagnen bespielen, schließen Sie mobile Endgeräte in Ihrem Adwords Account aus.
- Leistungsversprechen: Machen Sie Ihren Usern auf der Landingpage klar, was die Vorteile Ihres Angebotes sind. Erarbeiten Sie ein attraktives und klar verständliches Leistungsversprechen. Das Leistungsversprechen muss Ihrer Buyer Persona einen deutlichen Mehrwert liefern. Nur so können Sie Conversions generieren.
- A/B-Testings: Führen Sie Tests durch und evaluieren Sie die Ergebnisse Ihrer Landingpages. So wissen Sie, was gut funktioniert und was nicht. Warten Sie aber auf keinen Fall bis zum Abschluss der Kampagne. Optimieren Sie laufend auf Basis Ihrer Monitoring-Ergebnisse. Denn schon kleinste Veränderungen der User Experience können große Auswirkung auf die Konvertierung haben.
- Userverhalten analysieren: Ist Ihre Landingpage online? Dann nutzen Sie ein Tool wie HotJar oder Crazy Egg. So können Sie analysieren, wie sich die User auf der Landingpage bewegen. Sie erfahren , wie weit Ihre User auf der Seite scrollen, wo Sie stehen bleiben und wo sie hinklicken. Auf Basis dieser Erkenntnisse können Sie Ihre Landingpage sukzessiv optimieren.
Zwei Beispiele für gute Landingpages
Nachfolgend haben wir zwei Landingpage Beispiele aufgeführt, in denen die aus dem vorherigen Abschnitt dargestellten Erfolgsfaktoren ideal umgesetzt worden sind:
Shopify:

(Screenshot: shopify)
Die Landingpage ist klar strukturiert und einladend gestaltet. Neben dem leicht nachvollziehbaren Produktnamen zeigen die Visuals auch sofort, um was es sich handelt. 377.500 Kunden weltweit überzeugen sofort, so dass man gerne das zweiwöchige Testangebot nutzt. Die zusätzlichen Produktinfos sind kurz und auf den Punkt formuliert. Bekannte Referenzen tun ihr Übriges.
Narrative:
(Screenshot: tn3)
Die Landingpage für den Narrative Clip 2 zeigt und erklärt übersichtlich und stilvoll die Vorteile der Kamera. Dabei verlinkt sie auf die Website, zum Blog, zu Produktinfos und zum Support. Außerdem findet sich ein auffallender CTA, der dazu aufruft, das Produkt direkt zu kaufen.
Fazit:
Nun wissen Sie, worauf es bei der Konzeption einer Landinpage ankommt.
Gut durchdachte und richtig aufgesetzte Landingpages sind Conversion-Booster und können konstant wertvolle Leads generieren.
Die Landingpage Erstellung ist aber definitiv nichts, was sich mal eben so nebenbei erledigen lässt. Gehen Sie’s daher unbedingt strategisch an!
Nutzen Sie unbedingt die Möglichkeit von Analyse- und Testing-Tools: Selbst die kleinste Optimierung kann enorme Auswirkungen auf die Conversion Rate einer Landingpage haben. Optimieren Sie ständig und testen Sie unterschiedliche Farbgebungen, CTAs und Texte sowie Bilder.
Unser Tipp: Nutzen Sie Landingpages mit Bedacht. Sie sollten nur für wesentliche Angebote oder Dienstleistungen erstellt werden, die dem User auch einen Mehrwert bieten.
Vergessen Sie auch nicht, dass alle Bemühungen vergebens sind, wenn die Landingpage nicht von Ihrer Buyer Persona gefunden wird. Teilen Sie nicht nur über die relevanten sozialen Netzwerke, sondern auch über andere Kanäle, wie zum Beispiel E-Mail-Marketing oder Paid Kampagnen (z.B. Google Adwords, LinkedIn Ads, Xing Ads, Facebook Ads).
Haben Sie noch weitere Tipps für die Erstellung einer Landingpage? Dann erzählen Sie uns davon in den Kommentaren. Möchten Sie eine Landingpage im Rahmen Ihrer Inbound Marketing Strategie zur Leadgenerierung einsetzen und haben dazu Fragen? Wir beraten Sie gerne und helfen Ihnen dabei!
Bildquellen: © adrian_ilie825 - Fotolia
Dieser Artikel wurde am 01.11.2018 überarbeitet und erweitert.