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So funktioniert Retargeting

5 mins read

Oftmals möchten Unternehmen Kontakte erneut ansprechen. Zu diesem Zweck gibt es die Methode des Retargeting. Mit Retargeting können die Betreiber einer Webseite ihre Besucher markieren und auf einer anderen Webseite mit gezielter Werbung weiterhin ansprechen. Das kann Ihnen den Vorteil verschaffen, Sie erneut von Ihrem Unternehmen und Ihrer Marke zu überzeugen. Was genau Retargeting ist, wie es funktioniert und was Sie dabei beachten sollten, verraten wir Ihnen im folgenden Artikel.


Was ist Retargeting?

Wie der Name schon sagt, geht es beim Retargeting um eine erneute Zielausrichtung. Retargeting (bei Google auch Remarketing genannt) ist eine Technik im Online-Marketing, mit der Werbetreibende die Besucher ihrer Webseite auch nach dem ersten Kontakt weiterhin ansprechen können. Damit dies möglich ist, funktioniert Retargeting mit Adservern und Cookies. Über diese werden die Besucher einer Website markiert. So können sie anschließend auf anderen Webseiten mit gezielter Werbung erneut adressiert werden. Um die Besucher der Website besser anzusprechen, werden sie außerdem anhand ihrer vorangegangenen Aktionen in Zielgruppen segmentiert. Werbeanzeigen lassen sich dann anhand des Nutzerinteresses anpassen. 

Vor- und Nachteile von Retargeting

Viele Unternehmen konzentrieren sich lieber auf die Reichweite und das Generieren von neuen Kunden als auf die Wiederverwertung Ihres Traffics. Dabei kann Ihnen Retargeting einige Vorteile verschaffen, die nicht außer Acht gelassen werden sollten:

  • Erhöhung der Markenbekanntheit
  • Steigerung des Wiedererkennungswerts der Marke
  • Vermeidung von Streuverlusten
  • Generierung von mehr Traffic auf der Unternehmenswebseite
  • Verbesserung der Click-Through-Rate (CTR) 
  • Optimierung von Leadgenerierung und Conversion Rate

Das Retargeting birgt allerdings auch ein paar Nachteile:

  • Gefahr, dass User genervt auf die erneute Ansprache reagieren
  • Fehlen einer Erfolgsgarantie
  • Keine Möglichkeit, das Interesse der Besucher zu messen
  • Retargeting ist zudem ein Eingriff in die Privatsphäre, weshalb das Einhalten der Datenschutzbestimmungen außerordentlich wichtig ist

Wie funktioniert Retargeting?

Retargeting basiert technisch gesehen auf Cookies, die beim Besuch einer URL oder Interaktion mit einem Werbemittel im Browser eines Nutzers hinterlegt werden. Sie sind dazu da, relevante Daten zum Userverhalten abzuspeichern. Dazu wird ein Tag, also ein Code-Snippet des jeweiligen AdServers, auf allen Seiten einer Website integriert, welcher dann bei dem Besuch eines Nutzers dessen Daten in einem individuellen Cookie abspeichert. Dadurch kann ein User auf anderen Webseiten des Publisher-Netzwerks wiedererkannt werden.

Damit der Datenschutz der Nutzer eingehalten werden kann, sollten Sie beim Einfügen des Code-Snippets unbedingt beachten, dass auch die entsprechende Zeile zur Anonymisierung der Nutzer-IP eingefügt wird. Außerdem sind die Betreiber einer Seite rechtlich dazu verpflichtet, den Nutzer direkt auf der Seite auf die Datensammlung aufmerksam zu machen. Ein Besucher darf erst dann getrackt werden, wenn ein Opt-In erfolgt ist. Die Informationen sowie die Gründe zum Tracking müssen in der Datenschutzerklärung klar verständlich formuliert sein.<



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Mit welchen Werbesystemen ist Retargeting möglich?

Unterschieden werden können Anbieter von Retargeting zwischen Selbstbucher-Systemen und Retargeting-Dienstleistern.

Bekannte Selbstbucher-Systeme sind beispielsweise:

  • Google Ads
  • Twitter Ads
  • Pinterest Ads
  • Linkedin Ads
  • Facebook Ads
  • XING Ads
  • und andere

Die gebräuchlichsten Retargeting-Dienstleister sind:

  • Criteo
  • Adroll
  • Addition

Neben den großen Werbesystemen gibt es aber auch unbekanntere Werbeplattformen, die Unternehmen die Retargeting-Methode für Online-Werbekampagnen anbieten. 

So könnte Ihr Retargeting-Verfahren ablaufen 

Beim Retargeting geht es nicht nur darum, Nutzer erneut ansprechen zu können. Retargeting soll bestenfalls auch dazu führen, dass User nach unterschiedlichen Zielgruppen differenziert werden können. Dadurch lassen sich potenzielle Kunden viel gezielter ansprechen – was langfristig die Kundenkommunikation sowie den Ruf des Unternehmens verbessern kann. Durch die Retargeting-Methode können Sie den Traffic auf Ihrer Webseite also auf mehrere Arten wiederverwerten.
Sie sollten bei der erneuten Ansprache der Nutzer daran denken, dass diese bereits mit Ihrem Angebot vertraut sind. Versorgen Sie Ihre potenziellen Kunden also nicht mit überflüssigen Informationen, welche diesen bereits bekannt sind.

Beachten Sie außerdem, dass die angesprochenen Personen genervt davon sein könnten, wenn sie immer wieder von Ihrer Werbung bombardiert werden. Um lästige Werbeanzeigen zu umgehen, benutzen viele Nutzer mittlerweile zudem einen AdBlocker. Studien zufolge kann sich vor allem eine Zielgruppe von Personen, die über 40 Jahre alt sind, schnell davon genervt fühlen und als Konsequenz die betreffende Webseite meiden. Aus diesem Grund sollten Sie genau darauf achten, wie oft Sie die User ansprechen und welche Zielgruppe Sie dabei adressieren.

Damit Sie das exakt passende Retargeting-Verfahren für Ihr Unternehmen identifizieren, möchten wir Ihnen noch einige Tipps zur Kundenansprache mit an die Hand geben:

  1. Zielgruppe bestimmen
    Damit Sie Ihre Kunden korrekt ansprechen können, sodass diese möglichst nicht von der Werbung genervt sind, ist es wichtig, sich vorher genau über die entsprechende Zielgruppe und ihre Interessen bewusst zu sein. Informieren Sie sich beispielsweise über das Alter Ihrer Besucher, aber auch über den aktuellen Status innerhalb der Customer Journey. Dazu gehört auch, dass Sie anhand der bisher gesammelten Daten die Interessen und möglichen Probleme der Nutzer erkennen. Um das beste Retargeting-Verfahren für Ihr Unternehmen zu finden, sollten Sie die folgenden Schritte passend zum Status Ihrer Kunden kennen:

    - Aufmerksamkeit wecken: Beim Traffic auf Ihrer Webseite kann es einige Nutzer geben, die sich zwar für einen kurzen Zeitraum auf Ihrer Webseite bewegt haben, aber noch keine Kaufintention gezeigt haben. Um diese Kunden zu einem möglichen Kauf Ihrer Produkte zu bewegen, eignen sich besonders gut Branding-Banner, die Ihre Besucher besser mit Ihrer Marke vertraut machen. Durch die erhöhte Präsenz Ihres Unternehmens sorgen Sie für Aufmerksamkeit. Ein Link zu Ihrem Social Media-Kanal oder Ihrem Blog kann dabei helfen, das Vertrauen Ihres Publikums zu stärken, indem die User sich beispielsweise Bewertungen zu Ihren Angeboten ansehen können.

    - Interesse nutzen: Ob Besucher bereits Interesse an Ihren Produkten haben, sehen Sie beispielsweise daran, dass diese sich durch die Produktseiten Ihres Shops geklickt oder sich für einen längeren Zeitraum auf der Seite aufgehalten haben. Dadurch erkennen Sie auch, welche Produkte Ihr potenzieller Kunde besonders interessant findet und können gezielt das passende Banner einsetzen, um so die Klick- und Kaufwahrscheinlichkeit dieses bestimmten Nutzers zu erhöhen.

    - Kaufentscheidung beeinflussen: Ist Ihr Besucher bereits kurz vor einer Kaufentscheidung, ist es an der Zeit, auch diese mit den richtigen Maßnahmen zu beeinflussen. Diese Nutzer könnten zum Beispiel über ein Keyword auf Ihre Seite gelangt sein und haben sich länger auf ähnlichen Produktseiten aufgehalten. Auch das Vergleichen von Angeboten deutet auf echtes Interesse hin. Um solch einen Nutzer zum endgültigen Kauf zu bewegen, könnten Sie produktspezifische Banner einsetzen, freien Versand oder einen kostenlosen Download anbieten. Haben Besucher bereits einen Einkauf in den Warenkorb gepackt, sind Banner sinnvoll, die mit Rabatten, Sonderangeboten oder zeitabhängigen Angeboten zum endgültigen Kauf bewegen.

    - Bestehende Kunden ansprechen: Kunden, die bereits bei Ihrer Marke eingekauft haben, sind bereits mit der Qualität Ihrer Produkte vertraut und können mit den entsprechenden Bannern besonders gut zu einem erneuten Kauf bewegt werden – sofern Sie mit Ihrem bisherigen Angebot zufrieden waren. An dieser Stelle machen Banner mit Informationen zu Folgeprodukten oder sinnvolle Tipps zu bereits gekauften Artikeln besonders viel Sinn. So lässt sich auch die Beziehung zu Ihrem Kunden verbessern. Nach einigen Wochen können dann klassische Folgeprodukte beworben werden.


  2. Frequency Capping
    Bei der Ansprache Ihrer Kunden ist es besonders wichtig, dass Sie mit Ihrer Werbung nicht zu aufdringlich sind. Um dies zu vermeiden, empfehlen wir Ihnen, dass Sie Frequency Capping einsetzen. Mit Frequency Capping können Sie die Häufigkeit beschränken, mit der einem bestimmten Nutzer einer Website eine spezifische Werbung angezeigt wird. Dadurch haben Sie die Anzahl der Views Ihrer Besucher im Griff und gehen ihnen nicht auf die Nerven.


  3. Nutzergruppen und Themen ausschließen
    Für eine erfolgreiche Retargeting-Methode ist es wichtig, dass Sie auch bestimmte Nutzergruppen ausschließen, um Impressions zu vermeiden, die Ihnen nichts nützen. Das heißt, dass Sie beispielsweise darauf achten sollten, dass bereits konvertierten Usern nicht weiterhin Banner zu Produkten angezeigt werden, welche diese schon gekauft haben. Das spart Ihnen auch unnötige Werbekosten ein.


  4. Retargeting zur Verbreitung Ihrer Inhalte
    Auch das Content Seeding spielt beim Retargeting eine wichtige Rolle. Ist Ihnen bewusst, welcher Inhalt welche Zielgruppe ansprechen soll, können Sie die Konsumenten des Contents in entsprechende Zielgruppen einordnen und sie so den einzelnen Phasen des Conversion-Funnels zuordnen. Dadurch wiederum können Sie Ihre Besucher je nach Stadium mit den entsprechenden Werbemitteln ansprechen und zum nächsten Schritt führen.


  5. Zielgruppen über Webseiten von Partnern und Drittseiten beziehen
    Für diesen Schritt müssen Sie Webseiten identifizieren, auf denen sich Ihre potenziellen Kunden informieren. Über diese Portale können Sie dann die Cookie-Vergabe zur Verwendung der eigenen Remarketing- und Retargeting-Aktionen erwerben, um so neue Remarketing-Listen zu generieren.

 

Fazit: Nutzen Sie Retargeting zur verbesserten Kundenansprache

Das Retargeting eignet sich hervorragend dafür, Besucher Ihrer Webseite in verschiedenen Stadien zu kaufenden Kunden zu machen. Indem Sie das Verhalten der Nutzer genauer analysieren und sich darüber bewusst werden, für welche Produkte sie sich interessieren, können Sie die Werbebanner zielgerichteter auf Ihre Kunden ausrichten. So individualisieren Sie die Wiederansprache Ihrer Kunden und sorgen dafür, dass Ihre Besucher sich erneut mit Ihrem Angebot und Ihrer Marke auseinandersetzen. Zielgruppenspezifische Werbemittel zu erstellen, kann zwar aufwendig sein, erhöht aber garantiert die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihre Nutzer auf Ihr Unternehmen aufmerksam machen, ohne ihnen mit Ihrer Werbung auf die Nerven zu gehen. Profitieren daher auch Sie von den Vorteilen des Retargeting und nehmen Sie die Maßnahme in Ihre Marketingstrategie mit auf. 

Sollten Sie weitere Fragen zum Thema Retargeting haben oder Hilfe beim Verbessern Ihrer Marketingstrategie benötigen, können Sie sich jederzeit an unser Unternehmen wenden. Wir unterstützen Sie gerne.

 

Headerbild: Unsplash / Silvan Arnet

 

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