Viele Menschen, die im Online Marketing arbeiten, tun sich mit der Keyword Recherche schwer. Aber...
Normalerweise gilt: Je weiter Ihre Webseite wächst und je mehr Content Sie zu bieten haben, desto besser! Allerdings kommt es bei mehr Content auch zu Problemen bei der Suchmaschinenoptimierung. Je mehr relevante Beiträge Sie haben, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Inhalte miteinander konkurrieren, weil sie sich mit einem ähnlichen Thema befassen. Das kann selbst dann passieren, wenn Sie Ihre Beiträge gut kategorisiert haben. Wenn das eigene Content-Angebot beim Google-Ranking konkurriert, dann ist vom Keyword-Kannibalismus die Rede. Wie Sie dieses Phänomen erkennen, wie der Keyword-Kannibalismus entsteht und wie Sie ihn in Zukunft vermeiden können, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.
Was ist Keyword-Kannibalismus?
Keyword-Kannibalismus (wird auch als URL-Kannibalismus oder Keyword Cannibalization bezeichnet) ist ein SEO-Fehler, der negative Auswirkungen auf die Ranking-Erfolge in der Suchmaschine hat. Beim Keyword-Kannibalismus werden verschiedene Webseiten einer Domain für dasselbe Keyword optimiert. Das führt dazu, dass sich das Ranking der beiden URLs, wie der Name schon sagt, gegenseitig aufrisst. Aus diesem Grund sollten Unternehmen diesen SEO-Fehler dringend vermeiden.
Deshalb sollten Sie Keyword-Kannibalismus vermeiden
Der Keyword-Kannibalismus führt dazu, dass zwei Ihrer Seiten für ein und dasselbe Keyword ranken. Das schwächt Ihre SEO-Strategie und führt gleich zu mehreren Problemen, die es zu vermeiden gilt:
- Die Suchmaschine kann nicht mehr einschätzen, welche Seite den besseren Mehrwert liefert – dadurch kommt es zu schwankenden und schlechteren Rankings.
- Ihre SEO-Strategie wird geschwächt, weil potenzielle Kunden nach einem Keyword suchen, aber verschiedene Inhalte angeboten bekommen. In der Folge wirkt der Internetauftritt Ihres Unternehmens unseriös und das Vertrauen Ihrer Besucher wird geschwächt.
- Dadurch, dass Keywords in Auswertungen doppelt aufgelistet werden, verfälscht das die Analyse Ihrer SEO-Strategie.
Wie kann Keyword-Kannibalismus erkannt werden?
Keyword-Kannibalismus können Sie an seinen negativen Auswirkungen relativ einfach feststellen. Erkennbar ist der SEO-Fehler besonders an folgenden Faktoren:
- Dasselbe Keyword hat mehrere verschiedene Rankings, vor allem auf den Seiten Eins bis Drei
- Starke Schwankungen im Ranking über einen längeren Zeitpunkt hinweg
- Allgemeine Rankings mit unterschiedlichen URLs
Es gibt mehrere Möglichkeiten, mit denen Sie Ihre Website auf doppelt rankende Inhalte überprüfen können. Diese sind:
Site Search: Bei Google können Sie „site:“, gefolgt vom Domainnamen und „intitle:“ sowie das entsprechende Keyword eingeben und dadurch bei den aufgelisteten Suchergebnissen einsehen, ob unter der Domain bereits eine URL zu diesem Keyword besteht.
Google Search Console: Indem Sie in der Google Search Console auf den Navigationspunkt „Leistung“ gehen, kommen Sie zu einer Auflistung von Suchanfragen mit den entsprechenden Keywords. Wählen Sie eines der Keywords aus und wechseln Sie dann auf den Reiter „Seiten“, können Sie die zugewiesenen URLs einsehen.
SEO-Tool: Besonders einfach können Sie einen Keyword-Kannibalismus mithilfe eines SEO-Tools entdecken. Das Tool muss dazu so eingestellt sein, dass es nicht nur die besten Rankings erfasst, sondern tagesaktuell über sämtliche Pfade informiert, für welche ein Ranking registriert wird.
So beugen Sie Keyword-Kannibalismus vor
Mithilfe einer verbesserten Keyword-Strategie können Sie den Problemen, die durch Keyword-Kannibalismus entstehen, entgegenwirken. Und zwar bevor sie entstehen. Dokumentieren Sie die Keyword-Strategie Ihres Unternehmens und sorgen Sie dafür, dass Sie stets die Übersicht behalten. Im Bestfall kann es erst gar nicht dazu kommen, dass Sie über zwei doppelt rankende Inhalte verfügen. Wir empfehlen, dafür ein SEO-Tool zu nutzen, das Sie bei der übersichtlichen Organisation und Analyse Ihrer Vorgehensweise unterstützt. Doch auch in einer einfachen Excel-Liste können Sie die Keywords mit den dazugehörigen URLs sämtlicher Seiten, sowohl alt als auch neu, festhalten. Möchten Sie neuen Content erstellen und einen Artikel um ein neues Keyword ergänzen, können Sie dann Ihre Liste zur Hilfe nehmen, um sicherzugehen, dass Sie keine doppelten Inhalte für ein und dasselbe Keyword oder dieselbe Keyword-Kombination erstellen. So kann es erst gar nicht zum Keyword-Kannibalismus kommen und Sie vermeiden Probleme für Ihr Website-Ranking.
So können Sie die Keyword-Kannibalismus-Probleme lösen
Zunächst müssen Sie sich entscheiden, welchen der konkurrierenden Seiten Sie den Vorzug geben möchten. Meistens ist es die ältere Seite, weil diese oftmals besser und nachhaltiger etabliert ist. Sie können aber auch, abhängig vom Ausmaß ihrer inhaltlichen Überschneidung und der jeweiligen Performance der Pages, beide Seiten behalten. Möchten Sie das Keyword-Kannibalismus-Problem lösen und wieder ein gutes Ranking im Algorithmus erhalten, helfen Ihnen die folgenden Maßnahmen:
Das Keyword ändern
Denken Sie darüber nach, ob es überhaupt für beide Seiten sinnvoll ist, auf das jeweilige Keyword optimiert zu sein. Stellen Sie fest, dass dem nicht so ist, können Sie eine Seite auch ganz einfach nur umformulieren, sodass es ohnehin nicht mehr zum Keyword-Kannibalismus kommen kann. Sie können eine der Seiten auch auf ein spezifisches Longtail-Keyword umändern, was sich vor allem bei Blogposts und ähnlichen Artikeln lohnen könnte.
Das Ändern des Keywords ist außerdem eine gute Gelegenheit, Ihren Content auf Aktualität und Qualität zu überprüfen und, falls nötig, inhaltlich zu optimieren..
Canonical Tag nutzen
Wenn sich zwei Seiten gleichen, eine davon aber keinen besonderen Mehrwert für den User bietet, sollte im Seitenquellcode mit einem entsprechenden Canonical Tag auf die relevante und qualitativ hochwertigere Seite verwiesen werden. Dieser Canonical Tag signalisiert der Suchmaschine, welche der beiden Seiten für das Keyword ranken soll. So können Sie beide Seiten behalten, während die Suchmaschine auf die wichtigere Seite verweist.
Interne Verlinkung setzen
Eine interne Verlinkung ermöglicht es Ihnen, von der zweiten Seite auf die wichtigere Seite zu verlinken und das Keyword im Ankertext unterzubringen. Die Suchmaschine sowie die Besucher Ihrer Seite können so erkennen, dass die verlinkte Seite wichtige Informationen zum selben Thema enthält. So generiert die relevantere Seite zusätzlichen Traffic.
Content zusammenfassen
Verfügt Ihr Unternehmen über zwei oder mehrere Seiten, die relevanten Content bieten, können diese Seiten auch zu einer neuen Seite zusammengefasst werden. Das lohnt sich vor allem dann, wenn Sie feststellen, dass sich der Inhalt der miteinander konkurrierenden Seiten stark überschneidet oder ergänzt. Geben Sie dabei der Seite mit dem besseren Ranking und der höheren Klickzahl den Vorzug. Die andere Seite kann gelöscht werden. Dabei sollten Sie allerdings nicht vergessen, eine 301-Weiterleitung für die gelöschte URL anzulegen.
Die 301-Weiterleitung
Kann auf eine URL verzichtet werden, weil sie nur wenige Klicks erhält und dem Erfolg der anderen Seite im Wege steht, kann diese Seite mithilfe eines 301-Redirects auf die erfolgreiche weitergeleitet werden. Ähnlich funktioniert auch die Weiterleitung per 301-Redirect von der zweiten auf die erste URL. Anders als beim Canonical Tag, verzichten Sie hier jedoch auf eine der beiden Seiten. Der Vorteil daran ist, dass Sie die noch bestehende Linkkraft an die erste URL weitergeben. Das Ranking dieser Seite wird voraussichtlich spürbar davon profitieren. Empfehlenswert ist es, eine solche Umleitung in Excel zu notieren und regelmäßig zu kontrollieren, um die Übersicht zu behalten.
Erstellen einer übergeordneten Landingpage
Es ist sinnvoll, über eine Landingpage zu verfügen, besonders dann, wenn das Ranking beider konkurrierender Seiten nicht besonders herausragend ist, der Content aber dennoch relevante Informationen enthält. Sie können die Seiten behalten und sie auf der übergeordnete Produktseite, der Landingpage, verlinken.
Der NoIndex Tag
Manchmal ist es sinnvoll, beide konkurrierenden Seiten innerhalb der Domain beizubehalten. Mit NoIndex Tags kann eine der Seiten von der Indexierung ausgeschlossen werden. Die Seite wird dann zwar von Google weiter gecrawlt, allerdings nicht mehr in den Suchergebnissen ausgespielt. Die Indexierung im Google-Index zu entfernen, ergibt vor allem dann Sinn, wenn der Content der Seite relevant ist, weil die Page zum Beispiel einen wichtigen Teil eines Klickpfads darstellt, aber kein gutes Ranking hat.
Fazit: Behalten Sie den Überblick und vermeiden Sie so Keyword-Kannibalisierung
Zunächst müssen Sie erst einmal erkennen, dass es auf Ihrer Site zur Keyword-Kannibalisierung kommt. Überprüfen Sie Ihre Seite daher regelmäßig auf solche Überschneidungen. Unterschiedliche Möglichkeiten können Ihnen dabei helfen, dies zu überprüfen. Probieren Sie sich aus und finden Sie heraus, welche Maßnahmen sich am besten für Ihr Unternehmen eignen.
Keyword-Kannibalismus ist kein seltenes Problem, vor allem nicht auf Webseiten, die stark wachsen und oft aktualisiert werden. Indem Sie schon im Vorhinein überprüfen, ob Sie doppelte Seiten für Ihre Keywords haben, können Sie diesem SEO-Problem entgehen. Schon dafür lohnt es sich für jedes Unternehmen, regelmäßig seine Seiten auf dieses Kannibalisierungsproblem zu überprüfen. Das ist besonders dann wichtig, wenn Sie täglich neuen Content auf Ihrer Webseite anbieten.
Sollte es bereits zur Keyword-Kannibalisierung gekommen sein, gibt es viele Wege, wie Sie diese Problematik wieder auflösen können. Überlegen Sie sich beispielsweise, ob das Keyword tatsächlich für alle konkurrierenden Seiten Sinn ergibt oder ob Sie die Inhalte vielleicht sogar zu einer Seite zusammenfassen können. Auch Verlinkungen und der Einsatz von NoIndex Tags können Abhilfe schaffen. Sollten Sie Unterstützung beim Umgang mit Keyword-Kannibalisierung benötigen oder weitere Fragen zum Thema haben, können Sie sich jederzeit an unser kompetentes und freundliches Team wenden. Wir unterstützen Sie gerne!
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