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WhatsApp im IT-Unternehmen clever einsetzen

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Haben Sie heute schon WhatsApp genutzt? Dann sind Sie einer von mehr als eine Milliarde Nutzern weltweit. 37 Millionen Menschen nutzen den Messenger in Deutschland. Kein Wunder, dass der Einsatz von WhatsApp im Unternehmen auch für die IT-Branche verlockend ist.

So binden Unternehmen die App bislang meist in ihre Strategie zur Kundenbindung und Mitarbeiterkommunikation ein. t3n, die Rheinische Post, der DFB oder der Postillion sind Beispiele für Unternehmen, die WhatsApp als Marketing-Kanal nutzen. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Sowohl in einem 1:1- oder Gruppen-Chat als auch über eine Broadcast-Liste mit bis zu 256 Personen versendet die App interessante Nachrichten und Newsletter. Gleiches gilt für die Team-Kommunikation, bei der WhatsApp für kurze Wege in der Abstimmung sorgt oder dazu dient, dass sich alle im Team über Projekte auf dem Laufenden halten.

WhatsApp im Unternehmen: Business-Einsatz bewegt sich aus der Grauzone heraus

Bislang durfte der Dienst per AGB nicht kommerziell genutzt werden. Allerdings lautete eine Aussage von Mark Zuckerberg auf dem letzten Facebook Summit G8: „Dem Messenger gehört die Zukunft!“. Auch auf der DLD 2016 deutete WhatsApp-Founder Jan Koum an, dass der Dienst spätestens 2017 Anwendungsmöglichkeiten für Unternehmen bereitstellen werde. So will WhatsApp Tools und Angebote entwickeln, mit denen zum Beispiel Fluglinien oder Banken effizient und sicher mit ihren Kunden in Kontakt treten können. Auch Franz Buchenberger, Geschäftsführer des letzten bestehenden Abo-Dienstes WhatsBroadcoast, geht davon aus, dass es in WhatsApp schon bald Features für Unternehmen geben wird.

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WhatsApp for Business in der Testphase

Nachdem im August 2016 WhatsApp die AGBs in diese Richtung lockerte, geht das Unternehmen jetzt den nächsten Schritt. Noch in diesem Jahr wird es in Indien eine neue App-Version testen, die die Kommunikation zwischen kleinen Unternehmen und ihren Kunden vereinfachen soll. Geplant ist, dass Nutzer, die sich in der Nähe eines Ladens aufhalten, getargete Nachrichten und Videos erhalten. Der Kunde kann direkt Fragen zum Angebot stellen und auf dieser Basis besser entscheiden, ob er dem Geschäft einen Abstecher abstattet.

Reaktion in Echtzeit

Allgemein bietet WhatsApp im Vergleich zu den bekannten sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter eine unmittelbare Kommunikation. Da User den Dienst normalerweise privat nutzen, vermittelt er Nähe und ermöglicht eine direkte Ansprache mittels Push-Nachricht, wie sie in den Timelines von Facebook oder Twitter nicht stattfindet. Aus diesem Grund nutzen Unternehmen wie immobilienscout.de oder Otto WhatsApp als Servicekanal für allgemeine Support-Anfragen. 2015 setzte Daimler eine Recruiting-Kampagne mit WhatsApp um. Eine Mitarbeiterin berichtete einen Tag live von ihrem Arbeitsplatz und ließ Interessierte einen seltenen Einblick ins Unternehmen erhaschen. Besonders gut kam die Beantwortung von Fragen in Echtzeit an.

Immer im Dialog mit den Kunden

Dialogorientiert agiert der Blog basicthinking.de. Das Redaktionsteam kommuniziert auf der Website, warum es den Dienst mit WhatsApp anbietet: „Bei einem neuen Artikel gibt es per WhatsApp-Nachricht einen Hinweis inklusive Teaser. Vielleicht ist auch mal ein Bild dabei oder ein Video. WhatsApp soll für uns und euch explizit auch ein Rückkanal sein. Es soll also nicht – wie etwa bei RSS-Feeds – eine Einbahnstraße sein, über die nur wir mit euch kommunizieren. Schickt uns gerne Feedback, Fragen, Tipps und Hinweise an die Nummer – wir versuchen auf alle Fragen zu reagieren und eure Hinweise aufzugreifen.“ Es wird deutlich, warum der Blog den Instant-Messenger als Dialogmittel bewusst einsetzt. Viele Nutzer haben keine Lust, extra E-Mails zu schreiben, um eine Rückmeldung zu geben. Eine kurze Antwort auf dem direkten Kanal führt zu einem schnellen Feedback. Auch Accounts wie der der Deutschen Bahn entsprechen dem Verbraucherwunsch nach einem schnellen Dialog.

Vorteile von WhatsApp kreativ nutzen

Dass die Kommunikation zwischen Nutzern und Unternehmen sich zukünftig vermehrt in den sozialen Netzwerken abspielen wird, steht fest. Allerdings sollten Marketer die Messenger angesichts ihres nach wie vor bestehenden Siegeszugs nicht vergessen. Denn das Besondere an WhatsApp ist die Geschwindigkeit der Kommunikation, gepaart mit einer persönlichen Ansprache. ProSieben hat das beispielsweise bei der Gesangsshow „The Voice auf Germany“ genutzt, indem die Zuschauer in den TV-Pausen mit Showteilnehmern chatten konnten. Auf einem solchen Format aufbauend ist zukünftig eine Live-Berichterstattung von Events mittels WhatsApp denkbar.

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Wer nicht whatsappt, verpasst was

Daniel Fiene, Redakteur bei der RP Online mit Schwerpunkt digitale Themen, geht davon aus, dass der Instant-Messenger im Business bald Standard sein wird. Leider haben viele Kommunikationsexperten das First-Mover-Moment verpasst. Sein Tipp lautet, WhatsApp schnellstens als Share-Button auf die mobilen Pages hinzuzufügen. Interessant ist zu diesem Thema seine Slideshare „Raketenschub mit WhatsApp“ vom Growth Meetup in Düsseldorf im Januar 2017.

Fazit

WhatsApp ist auch für Unternehmen aus der IT-Branche ein interessanter Weg, um Verbraucher und Mitarbeiter zu erreichen. Wer das bis jetzt in seiner Social-Media-Strategie vernachlässigt hat, sollte es schnellstens nachholen. Wenn WhatsApp for Business erst zu uns herübergeschwappt ist, ist es zu spät. Fest steht, dass Marketingverantwortliche die derzeit fehlende Akzeptanz von Chatbots für professionelle WhatsApp-Dienste nicht befürchten müssen. Denn knapp die Hälfte aller Menschen in Deutschland nutzt WhatsApp. Wen das nicht überzeugt, den überzeugt nichts mehr. Nachrichtenmedien nutzen WhatsApp als Traffic-Lieferanten, Marken setzen auf die App, um ihre Kunden besser zu binden oder einen persönlicheren Service just in time anzubieten. Wer die richtigen Ideen hat, kann WhatsApp in Zukunft zu seinem Erfolgskanal entwickeln.

Schauen Sie Ihren Wettbewerbern nicht zu, wie sie spannende WhatsApp-Konzepte umsetzen! Wenn Sie noch Ideen-Input benötigen, sprechen Sie uns an. Wir freuen uns darauf!

Headerbild: Fotolia / Trezvuy

 

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